Zur Beurteilung des Drehverhaltens von Drahtseilen werden das Seildrehmoment und der Seildrehwinkel gemessen. Zur Messung des Drehwinkels wird ein Seilende an einem leichtgängigen Wirbel befestigt. Während des Versuches wird die Verdrehung des Seiles in Abhängigkeit von der Last gemessen. Die Verdrehung wird in der Regel in Grad pro 1000 x Seildurchmesser angegeben. Zur Messung des Drehmoments werden beide Seilenden gegen Verdrehen gesichert. An einem Seilende wird in Abhängigkeit von der Last das Drehmoment gemessen, mit dem das Seil die Endverbindung verdrehen möchte.
Flexibilität
Die Flexibilität eines Seiles ist ein Maß dafür, wie leicht sich ein Seil um einen vorgegebenen Durchmesser krümmen lässt. Die Flexibilität eines Seiles ist unter anderem abhängig von der Stranglast. Die Flexibilität eines unbelasteten Seiles kann relativ einfach über den Durchhang des Seiles unter seinem Eigengewicht gemessen werden. Hierbei wird der maximale Durchhang des Seiles für verschiedene freie Seillängen (ausgedrückt als Vielfaches des Seildurchmessers) ermittelt (Abb. 67). Die Flexibilität von belasteten Seilen wird als Wirkungsgrad des Seiles beim Lauf über Seilscheiben gemessen.
Wirkungsgrad
Abb. 68 zeigt ein typisches Diagramm eines Seilwirkungsgrades über der Stranglast. In vielen Normen findet man den Hinweis, dass zur Dimensionierung eines Seiltriebes unter Verwendung von Rollenlagern mit einem Wirkungsgrad von 0,98 gerechnet werden soll. Dieser Wert ist in Abb. 68 eingezeichnet. Der Konstrukteur des Seiltriebes benötigt aber zur Berechnung der erforderlichen Antriebsleistung den Wirkungsgrad unter hohen Stranglasten (Bereich B im Diagramm, hier liegt der Wirkungsgrad höher als 0,98), und zur Berechnung des Mindestgewichtes der unbelasteten Hakenflasche den Wirkungsgrad unter relativ niedrigen Stranglasten (Bereich A im Diagramm, hier liegt der Wirkungsgrad deutlich niedriger als 0,98). Um dem Konstrukteur bei der Auslegung zu helfen, misst verope® den Seilwirkungsgrad seiner Produkte zum Einen im niedrigen, zum Anderen im hohen Lastbereich mit hoher Genauigkeit (Abb. 69 und Abb. 70).
Als erster Seilhersteller überhaupt hat verope® den Seilwirkungsgrad seiner Produkte während der gesamten Seillebensdauer gemessen. Typischerweise verbessert sich zunächst der Seilwirkungsgrad über der Seillebensdauer und fällt später ab, um bei Ablegereife etwa wieder den Ausgangswert zu erreichen. Abb. 71 zeigt ein typisches Beispiel.
Bei höheren Lasten liegt der Wirkungsgrad der verope® Spezialseile nachweislich bei D/d-Verhältnissen von 20 oder höher oberhalb von 0,99. Deshalb dürfen z.B. bei Verwendung von verschiedenen verope® Spezialseilen vom Germanischen Lloyd zertifizierte Krane mit einem Seilwirkungsgrad von 0,99 ausgelegt werden.
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